Travemünde

Pfingsten und Travemünde - da fallen BTHCern Stichworte ein wie Hockey, Casino, Privall, Steenkamp, Treffen in der Kurhausklause, Otberts Ansprachen im Landhaus oder das Krabbenessen am Strand. Doch anstatt im Jahr 2000 einen Bericht über dieses jährlich wiederkehrende Ereignis zu verfassen, sei auf einen Bericht in den Club-Nachrichten vor genau 25 Jahren verwiesen - geschrieben vom 1999 verstorbenen Dr. Werner Stübing, damaliger 1. Vorsitzender des BTHC. Vieles wird beim Lesen den heute (noch) aktiven Travemünde-Fahrern ein bestätigendes Schmunzeln entlocken bei der Feststellung, dass sich viel in den 25 Jahren nicht geändert hat:

Travemünde - eine Faszination.

Pfingsten und Travemünde ist für die Hockeyspieler und Hockeyspielerinnen im BTHC ein Begriff.

Keine einzige Reise irgendeiner Hockeymannschaft macht so wenig Umstand wie die Pfingstfahrt nach Travemünde. Ob es sich um die 1. Mannschaft, die 1B-Mannschaft, die Alten Herren, die Damenmannschaft oder eine Jugendmannschaft handelt, alle brennen darauf, in Travemünde spielen zu können, und keiner fordert irgendeinen Zuschuss. Sie sind glücklich, wenn sie nur mitfahren dürfen, wenn ihnen irgendein Gegner zugeteilt werden kann. Woher kommt diese Faszination?

Um eine solche muss es sich handeln, wenn dieses Ziel 25 Jahre lang unbeirrt angesteuert wird, mit einer Beteiligung von bis zu 100 Spielern, Spielerinnen, Hausfrauen, Ehefrauen, Freunden, Freundinnen, Kind und Kegel (die Hunde nicht zu vergessen).

Einmal war der BTHC nicht vertreten. Wir dachten, es sei gut, zu Pfingsten eine andere Reise zu organisieren. Aber das ging schief. Diese Pfingstfahrt war auch schön, aber sie war eben nicht - Travemünde -.

Der Start war schon vor der Währungsreform, Lübeck, Travemünde. Hockey-Idealisten fragten ihre Freunde, ob wir nicht ein paar Tage zu Pfingsten in Travemünde zusammenkommen wollten. Zu den Freunden gehörten auch wir, und wir wollten fahren, und wir fuhren. Zunächst mit Holzvergaser. Wir brauchten dafür genügend Kleinholz, es gab 15 Tannen. Die Rückkehr war nachts um 4 Uhr. Wie die Ergebnisse im einzelnen waren? Das wissen wir nicht mehr. Aber die Fülle der Erlebnisse gab den Erzählungen ständig neue Nahrung. Wir wussten, bei welchen guten Gastgebern wir Quartier gemacht hatten. (Im nächsten Jahr schrieben sie schon 14 Tage vor Pfingsten: "Sie haben ja nichts von sich hören lassen, Sie kommen doch wieder?") Wir wussten, wo wir uns treffen, wo man gut und billig essen konnte. Wir fragten sofort, ob die und die Mannschaft wiederkommen würde, mit der wir nicht nur so großartig gespielt, sondern auch abends lange zusammengesessen und gut gebechert hatten. Wir bekamen Geschenke von Clubs zu Clubs und brachten auch Geschenke mit: Braunschweiger Wurst und andere handfeste Dinge. Der Kreis wurde immer größer, es kamen die Dänen, die Finnen, die Holländer und die Belgier, nach einer Weile fanden auch die anderen Braunschweiger Vereine (Eintracht und MTV) Gefallen an diesen Fahrten. Manches wurde unübersichtlich, aber immer blieb das von Otbert Krüger so vorzüglich organisierte Strandleben. Der Strandkorbwächter wusste Bescheid, auf dem Privall blieb jahrelang ein fester Rhythmus in der Ordnung ihrer Zelte. Die Spiele begannen pünktlich um 8 Uhr morgens, und immer konnte man um diese Zeit bei einer Mannschaft mitspielen. Frühaufsteher, wie Frau Beyer, spielten in den 3 Tagen fünfmal und mehr. Mal in grün, mal in rot, mal in blau. Als die Busse schon komfortabler geworden waren, glaubte man, mit etwas kürzerer Anreisezeit auskommen zu können, aber das war eine Täuschung, da mussten sich die Damen schon im Bus umziehen. 10 Minuten nach Spielbeginn traf der Bus endlich ein. Mit Kriegsgeschrei liefen sie auf den Platz neben dem Kasino auf, und ehe die Gegner richtig kapierten, wie alles kam, fiel schon das erste Tor für uns. So gibt es Dutzend von Erinnerungen, gerade auch bei denen, die gar nicht mitgespielt haben, aber die immer dabei waren.
 
 
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Dr. jur. Werner Stübing


 
aus der 90-Jahre-Chronik